Ich habe Arcania ausführlich getestet und bin mehr als enttäuscht von dem neuen Spross der Gothic Serie. Der neue „Held“ war mir jedenfalls gleich sympathisch, ob sich der Characterdesigner zu sehr an dem Wort „Gothic“ orientiert hat? Im Anfangsdialog kommt eine Frau Namens Ivy zu Paul. Na wenigstens hat Paul gut geträumt! Nämlich vom König in der Höhle. GZSZ Feeling kommt auf, Ivy und Paul wollen heiraten, doch der bitterböse Vater schmiedet und feilt schon gleich an einer Intrige die sich gewaschen hat, ich soll Diego von der Insel vertreiben, na wenigstens gibts Multiple choice…
in den Vorgängern, Arcania hat exakt einen Lösungsweg. Na Klasse! Wenn man schon nicht ins kalte Wasser geschmissen wird, dann springt man eben. Der gutherzige Entwickler Spellbound sorgt natürlich auch diesmal vor: Unsichtbare Mauern und hinter jeder Ecke eine Tür, die Spielwelt erinnert an ein Zimmer eines 3 Jährigen wo Mami und Papi (Spellbound und JoWood) alles fürsorglich abgeriegelt haben. Arcania ist kein Arbeitsspiel, das war schon seit der ersten Spielminute klar. Wenig später reden wir mit dem in die Jahre gekommenen Diego. Er will gegen uns Kämpfen als Belohnung sollen wir seine Waffe bekommen die für den Segen des Vaters von Bedeutung ist. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll, Diego hat sich praktisch ohne Gegenwehr von einem kleinen Milchbubi verhauen lassen und fordert das dieser sein Boot von den Goblins befreit? Dort bekomme ich wieder ein neues Arcania Feature zu Gesicht: Die Schläge des Gegners werden durch ein grünes blinken angekündigt: man braucht nicht einmal eine Taktik oder sich das Verhaltensmuster einzuprägen, simples Hack and Slay in einer Spielwelt dessen Flora einer Obstplantage ähnelt und aussieht als wäre sie grade eben mit Waschmittel kräftig durchgewaschen worden. Arcania kommt des Weiteren auch ganz ohne Lehrer aus, zum Fleischbrutzeln braucht es nicht einmal mehr ein Lagerfeuer, in einem Menu das sehr an MMORPGs erinnert, wird jetzt Fleisch gebraten oder sonstige Tätigkeiten aus diesem Bereich verrichtet, sogar im Kampf. Oh ups, Heiltrank vergessen, kein Problem, selbst wenn 100te von Goblins auf einem einschlagen wie auf einem Sack Reis, wir braten erst einmal schön unser Fleisch.
Fazit:
Wer ein Gothic erwartet, liegt bei Arcania falsch. Das einzige was an ein Gothic erinnert sind bestenfalls die bekannten Namen. Arcania macht genau das falsch, was ein Gothic ausmacht. Bzw. das richtig was nicht von großer Bedeutung für ein Gothic ist. In Risen, welches von Piranha Bytes (Gothic 1 – 3) ist, bekommt man sogar ein Archivement wenn der Spieler 5 mal auf idiotische Weise stirbt. In Arcania gibt’s dagegen nur unsichtbare Wände, keine Lehrer und eine Story die an eine Seifenoper erinnert. Also mache ich es kurz: Nichts für Gothic Fans, empfehlenswert für Spieler ohne Fantasy Erfahrung.
Grafik: 20/25
Gameplay: 10/25
Sound: 15/25
Items: 5/10
Quests: 4/15
54/100 – Noch grade für Genrefans zu empfehlen.